Im Maschinen- und Anlagenbau ticken die Uhren anders. In letzter Zeit auf jeden Fall schneller als gemeinhin üblich und gewünscht. Was sind die Treiber? Mit dem Argument der steigenden Komplexität holt man heute keinen mehr hinter dem Stanzwerk hervor. Auf der anderen Seite: Wer rastet, der rostet! Oft sind Produktmanager im Maschinen- und Anlagenbau für mehrere tausend Produkte verantwortlich. Variantenmanagement, Automatisierung, Mass Customization und Industrie 4.0 rücken in den Fokus. Und was ist mit dem Kunden? Der droht mit Auftrag. Alle diese Themen interessieren ihn nicht. Er möchte den aus seiner Sicht perfekten Service bzw. das optimale Produkt.
Wird immer mehr standardisiert entscheidet im Endeffekt der Preis. Oder es setzen sich die Unternehmen am Markt durch, die sich erfolgreich gegenüber dem Wettbewerb differenzieren können. Diejenigen die es schaffen, schneller Produkte zu entwickeln, Innovationsroutinen zu etablieren und Kundenorientierung ernst zu nehmen, werden erfolgreich sein und dies auch bleiben. Das gilt nicht zuletzt für Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, die häufig in stark umkämpften und ‚kopierfreudigen‘ Märkten tätig sind. Beeindruckende Beispiele von Unternehmen, die diese Herausforderungen meistern, gibt es zum Glück zu genüge. DORNBRACHT, ein Hersteller hochwertiger Design-Armaturen und -Accessoires für Bad und Küche, mit Hauptsitz in Iserlohn, zähle ich z.B. dazu. Wie Innovation bei Dornbracht funktioniert, lesen Sie z.B. in dem aktuellen brand eins-Artikel: Die Regenmacher. LICOS Trucktec aus Markdorf, ein für seinen hohen Innovationsgrad vielfach ausgezeichnetes Unternehmen, ist ein weiteres prägendes Beispiel. Die Liste faszinierender Unternehmen und Ideen ließe sich lange fortsetzen.
Ich zumindest habe keine Angst, dass deutsche Unternehmen dem Innovationsdruck nicht standhalten können. Vorausgesetzt, die Produktmanager/innen in diesen Unternehmen machen ihren Job. „Wie funktioniert Produktmanagement in der Praxis eigentlich richtig?“ Dieser Frage stellten sich rund 70 Teilnehmer und deren Referenten auf der 8. Jahrestagung „Professionelles Produktmanagement im Maschinen- und Anlagenbau“ in Stuttgart (30./31.01.2014). Und sie lieferten Antworten.
Zwei Statements dieser Veranstaltung sind für mich besonders prägend. Das erste Statement unterstreicht den Wandel von der inside out Sicht hin zur outside in Perspektive und damit zur Kunden und Markt getriebenen Sichtweise.
„Wir verkaufen keine Reinigungsmaschinen, sondern saubere Straßen!“
Das zweite Statement liefert Einblicke in das Selbstverständnis eines Produktmanagers und lautet:
„Ich bin der Anwalt des Kunden.“
Für alle, die einen Blick hinter diese Statements werfen möchten, empfehle ich meinen Twitter Live-Mitschnitt zu dieser Veranstaltung:
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